Schulobstprogramm: Die Schulen lassen das Geld in Brüssel liegen

Bäuerliche Vermarktungsorganisation,  politische Interessenvertretung und leidenschaftslose Schulpolitik  versagt bei der Verteilung und lässt das Geld in Brüssel liegen.

 
Österreich erhält von der Europäischen Union EUR 1 Mio. Beihilfen für das Schulobstprogramm 2012/13. Insgesamt werden EUR 90 Mio. EU-Mittel an 24 Mitgliedstaaten ausbezahlt. Schweden, Finnland und Großbritannien nehmen wieder nicht teil. Die Beihilfen werden zwischen 50% bis 75% von den Mitgliedstaaten kofinanziert. Österreich zahlt die Hälfte dazu. Die größten Nutznießer der Regelung 2012/2013 sind Italien mit EUR 20,5 Mio., gefolgt von Deutschland (EUR 11,6 Mio.), Rumänien (EUR 9,8 Mio.), Polen (EUR 9,2 Mio.), Frankreich (EUR 5,6 Mio.) und Spanien (EUR 4,8 Mio.). 

 
Das Schulobstprogramm wird an schulischen Einrichtungen und Kindergärten durchgeführt. Angeboten werden sollen frisches Obst (ganz oder zerteilt und verpackt) und frisches Gemüse (ganz oder zerteilt und verpackt), das ohne weitere Zubereitung (ausgenommen waschen, schälen und schneiden) verzehrt werden kann. Es sind vorzugsweise regionale und saisonale Produkte anzubieten.

 
Im Schuljahr 2010/11 beliefen sich die EU-Mitteln für Österreich noch auf EUR 1,3 Mio., abgeholt wurde aber lediglich die Summe aus EU- und nationalen Mitteln von EUR 342.000,-. Für das Schuljahr 2010/2011 kamen damit nur rund 20.000 Kindergartenkinder, rund 85.000 Volksschulkinder und rund 27.000 Kinder in anderen Pflichtschulen in den Genuss dieser Aktion. Lediglich 36 Lieferanten durften frisches Obst und Gemüse in 307 Kindergärten, 527 Volksschulen und 141 weitere Pflichtschulen liefern. 

 
"Spitzenreiter" war 2011/11 Vorarlberg mit insgesamt 50 nur teilweise und gelegentlich teilnehmenden Volksschulen, 4 Hauptschulen, 2 Sonderschulen, einem Polytechnischen Lehrgang und 4 Gymnasien von insgesamt 285 Pflichtschulen und 248 Kindergärten. Gelegentlich heißt, dass in einem Modul lediglich an einem Tag im Oktober ein Apfel und eine Karotte gratis verteilt wurden und in einem weiteren Modul an "Pilotkindergärten lediglich 15 Tage lang das Programm durchgeführt wurde.

So berichtet Vol.at nur beispielsweise von einer Hohenemser Schule, wo jeder der 20 Klassen eine Obst- und Gemüsekiste, gefüllt mit acht Kilogramm erntefrischen Ländle-Äpfeln und mit zwei Kilogramm Karotten und Spitzpaprika gefüllt, einmal zur Verfügung gestellt wurde.

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