Vorarlberger Frauenlöhne und Gender Pay Gap: Wer hält den Deckel darüber?



Die aktuellste Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria bringt den Skandal an den Tag. Aber alle Vorarlberger Parteien und besonders die Wahlwerber zur Vorarlberger Arbeiterkammerwahl schweigen darüber. 


Vorarlbergs Frauen sind europaweit am benachteiligsten!

Politische Bezirke       Männer in €    Frauen in €      Männer: Frauen in %

Bludenz                      46.694                        31.678                        47,4

Bregenz                      47.662                        33.129                        43,9

Dornbirn                     46.724                        32.409                        44,2

Feldkirch                    47.076                        32.659                        44,1

VORARLBERG           47.131                        32.607                        44,5

WIEN                         50.235                        40.973                        22,6

ÖSTERREICH             46.815                        36.165                        29,4

 Damit kein Irrtum besteht, die Zahlen erfassen lediglich die Vollzeitbeschäftigten. Mit den Teilzeitbeschäftigten schaut die Zahl nochmals ganz anders aus. Um es zu verdeutlichen: Der Gender Pay Gap lag in Europa schon 2011 "nur" bei 16,2 Prozent. Am schlimmsten war es in Estland mit 27,3 %. Faktisch bedeutet das, dass gegenüber dem Österreich-Durchschnitt eine vollzeitbeschäftigte Frau in Vorarlberg dreieinhalbtausend Euro im Jahr weniger verdient und gegenüber einer vollzeitbeshäftigten Wienerin über 8000 Euro im Jahr weniger verdient. 
 Adnan Dincer von der "Neuen Bewegung für Zukunft inVorarlberg" nennt auch ganz klar die Verantwortlichen: Es sind nicht die Unternehmen welche die Löhne nicht zu bezahlen in der Lage sind und die rechtmäßigen Ansprüche der Frauen verkürzen, es sind die Kinderbetreuungszeiten und die Schulzeiten, die den Frauen einen vernünftigen Verdienst in Vorarlberg nicht ermöglichen. Und dafür sind die Vorarlberger Parteien in den Gemeinden mit ihrem Desinteresse für die Frauen an erster Stelle verantwortlich. Daher halten sie auch einhellig den Deckel über diese Zahlena.
 Quelle: Statistik der Lohnsteuer 2012 - Erscheinungsdatum: 12/2013 - PDF, 3MB, Seite 52